Fernweh

Fernweh

Sonntag, 21. Februar 2016

Reisetagebuch Balkan – 9 Länder in 23 Tagen

28.08.2014
Noch 11 Arbeitstage, wir zählen schon runter. Die Terra und der Hippo scharren schon mit den Hufen und wollen auch los. Bis auf die Koffer ist alles reisefertig montiert. Mein Enduro-Einsteiger-Training habe ich auch erfolgreich hinter mich gebracht, jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

12.09.2014
Wir haben es geschafft, endlich Urlaub. Es schüttet wie aus Eimern. Aber wir sind guter Dinge das es morgen trockener wird. Das Gelärsch ist fast verstaut, Hippo und Terra sind abfahrbereit.

14.09.2014
Gestern Morgen sind wir endlich los gekommen, bis Miltenberg Autobahn und dann ab die Prämie. In einem kleinen Ort kurz hinter der Bayrischen Grenze gab es ein Bergrennen mit winzigen Formel 3 Autos. Sah klasse aus, nur leider hatten wir zu wenig Zeit um uns das Ganze näher anzusehen.

 Außer einer kleineren Dusche unterwegs hielt auch das Wetter.
Erste Nacht im wunderschönen Landsberg am Lech. Ein Stadtspaziergang mit Beate und Thomy zeigte uns die schönen alten Häuser, insbesondere die Salzstadl haben es mir angetan.
 Auch den neuen temporären Wohnsitz von Uli Hoeneß können wir vom Fenster sehen, von einem Besuch haben wir aber abgesehen. Heute gehtes weiter Richtung Dolomiten.


15.09.2014
Drei Tage, drei Länder. Heute sind wir in Bovec in Slowenien angekommen.

 Bovec ist eine Gemeinde und deren namensgebende Ortschaft im Nordwesten Sloweniens. Sie liegt in der Alpenregion Julische Alpen im Tal der Soča. Die Fahrt in den Dolomiten war herrlich, genächtigt haben wir am Kronsplatz. Es ging über kleine Passgässchen quer durch die Dolomiten, Norditalien.

Sehr zu empfehlen ist der Sella Nevea, eine Tornante nach der anderen, teilweise sogar mitten im Tunnel. Der Neveasattel ist ein 1195 m s.l.m. hoher Übergang in den westlichen Julischen Alpen zwischen der Montaschkette und dem Kaninstock Ok, Blindflug macht auch mal Spaß.
Kaum in Slowenien angekommen, Asphalt vom Feinsten. Hohe Berge und wunderschönes Panorama.




16.09.2014
Die Slowenische Grenzkammstrasse ist das Highlight des heutigen Tages. Klein und schmal mit Kurven aneinander gereiht, teilweise Schotter, dann wieder Asphalt, und auf einmal sagte mein Navi : Links, Klaus Navi: Rechts.

Ok, meines Erachtens fuhren wir eindeutig ca. 5 km neben der Strecke, aber hatten eindeutig mehr Spaß. Irgendwann standen wir in einem Örtchen namens Marcia. Die Gasse war nur noch knapp einen Meter breit, jetzt ging es in Kreis und Upps standen wir auf dem Hof einer Kelterei. Ach ja, wir sind auch einige Kilometer der Slowenischen Weinstraße gefolgt. Nur wie jetzt weiter??
=> Gar nicht !
Erst mal wurden wir zur Besichtigung des Weinkellers eingeladen, aber Weinprobe um 12h war uns doch zu früh…schade eigentlich. Aber so haben wir ein Fläschchen für heute Abend eingeladen. Und an Tag 4 das vierte Land, wir sind in Kroatien, pünktlich mit dem Regen. Hotels schon zu, Zelt noch nass, was liegt näher als dem Schild „Appartement“ zu folgen? Keine Stichwörter, also vorbeigefahren. Der nette Herr an einer Garage föhnte (warum nur ??)  gerade sein Auto und erklärte:  sechs Häuser zurück. Marsch Marsch rum, Ergebnis:  keiner Zuhause. Am Hauptplatz des Ortes sammelte genau dieser Herr uns wieder ein und fuhr uns zu dem Appartement. Genau der richtige Augenblick, weil jetzt ganz viel Wasser von oben kam. Nun stehen die Mopeds in der Garage, garniert mit unserem nassen Zelt und wir haben eine erstklassige Unterkunft. Was sowohl hier als auch in Slowenien auffällt, alles Top gepflegt, tollen Häuser und sehr nette Menschen.

18.09.2014
Die Küstenstrasse ist wegen Sturm für Fahrzeuge gesperrt, das ist für  uns aber irrelevant da wir eh über die Berge fahren. Kroatien hat landschaftlich viel zu bieten und eine Kurvenstraße  jagt die Nächste. Wir sehen viele verlassene Häuser und oft erinnern Einschusslöcher in diesen an den vergangenen Bürgerkrieg.
Auf Winnetou s Spuren sind wir an den Pletvicer Seen, hier wurde der Schatz im Silbersee gedreht. Der Nationalpark Plitvicer Seen ist der flächenmäßig größte Nationalpark Kroatiens und zugleich auch der älteste Nationalpark Südosteuropa Beeindruckende Wasserfälle, am Ufer sind durch den Regen bedingt viele Wege gesperrt. Nach Aussage der Einwohner hat es in den letzten 100 Tagen im Landesinneren 86 Tage geregnet. Die ganze Landwirtschaft ist abgesoffen, und viele Menschen haben durch Flutwellen ihr Zuhause verloren.




 In der Nähe des Flusses Una mit seinen 212 km Länge dürfen wir auf 500 Meter Höhe beim Cafe Dan unser Zelt direkt hinter der Gaststätte aufstellen. Die Una ist ein rechter Nebenfluss der Save im Nordwesten von Bosnien und Herzegowina. Sie entspringt nahe Donja Suvaja in Kroatien im Grenzgebiet zu Bosnien und fließt bei Jasenovac in die Save.

Campings gibt es im Hinterland keine, aber die Kroaten sind alle sehr nett und hilfsbereit. Am  Morgen dichter Nebel und ziemlich kalt. Gegen Mittag wird es endlich Sommer. Ca. 80 km südlich von Split gestoßen wir auf die Küstenstrasse und das Mittelmeer heißt uns willkommen.

 Die Küstenstrasse lässt sich um diese Jahreszeit gut fahren, in der Saison ist hier bestimmt die Hölle los. Um in den Ort Ston zu kommen, unser heutiges Reiseziel, dürfen wir dann gleich zweimal die Grenze überqueren.
 10 km in Bosnien Herzegowina, und schon sind wir wieder in Kroatien. Hier erstreckt sich eine tolle Seelandschaft und am Wegesrand ein Stand mit regionalen Produkten nach dem anderen, ein sehr farbenfrohes Bild Hier hat es nicht so viel geregnet wie im Inland. Der Camping hinter Ston liegt zwar wunderschön, aber dafür wimmelt es voller Schnaken. Und wie sich später herausstellt hatten sie es alle auf mich abgesehen.


19.09.2014
Ston ist eine Kleinstadt mit 2.407 Einwohnern auf der Halbinsel Pelješac im Süden Kroatiens.

 Sie gehört zur Gespanschaft Dubrovnik-Neretva. Die Befestigungen um die Stadt kontrollierten den Zugang zur Halbinsel Pelješac Ein putziges altes Städtchen umringt von riesigen Stadtmauern, in 10 Minuten ist man allerdings durch.

 Klaus war der festen Überzeugung das wir uns Dubrovnik anschauen sollten.
  Haben wir dann auch, aber nur von draußen. Die Häuser sind schon beeindruckend, aber wir wollten nix wie raus aus dem Getümmel. Die Einfahrt eines Kreuzfahrtschiffeses haben wir aber noch hautnah mitbekommen.


Kurz hinten Dubrovnik ging es nach Trebinje, Bosnien Herzegowina. Rund 100 km sind wir durch Bosnien gefahren. Landschaftlich sehr schön,  aber leider alles ungepflegt und runtergekommen. Kein Vergleich zu den anderen Ländern im Balkan bisher. Auch die Grenzformalitäten dauern, Pass – KFZ Schein
und ohne grüne Versicherungskarte geht gar nichts. An der von uns favorisierten Grenze durften wir nicht rüber nach Montenegro, diese ist nur für Locals. Der anschließende Umweg über die Berge hat uns aber nicht gestört.

Montenegro ist Kontrast per se, sauber und hell, alles sehr gepflegt und die Straßen, solche hätten wir auch gerne.
In dem Örtchen Risan, direkt am Meer gab’s leckeren Fisch und traumhaften Ausblick dazu. Risan ist eine Kleinstadt an der Bucht von Kotor in Montenegro. Der 3500 Einwohner zählende Ort ist Teil der Großgemeinde Kotor. Risan liegt im innersten Winkel der Bucht, unterhalb von beinahe 1.000 m hohen Kalksteinwänden des Orjen-Gebirges.
Leider wurde die weitere Fahrt an der Küstenstrasse bedingt durch Wohnmobile und viel Verkehr extrem nervig. Mein Wunsch für die nahe Zukunft: bitte keine Küstenstrasse mehr !
Hinter Budva haben wir jetzt einen sehr interessanten Camping, kleine nette Stellplätze, ohne warmes Wasser (wer braucht so etwas auch schon um Urlaub ??) dafür nach einem Abstieg mit  12% und 500 Metern Länge ist man direkt am Meer und genießt bei einem kalten Rose die Abendsonne.
7 Tage, 6 Länder der Stand für heute, wobei wir schon je zweimal in Bosnien und Kroatien waren.

20.09.2014
7stets Land, wir sind endlich an unserem Ziel Albanien angekommen. Gestern Abend haben wir auf einem Camping, sehr steil dafür aber direkt am Meer, Peter aus Canada und seinen Freund aus Duisburg kennen gelernt. Peter hat seine Maschine hier in Deutschland stehen und macht alljährlich große Touren. Nach unserem netten Plausch heute Morgen ging es weiter nach Muriqan, hier ist der Grenzübergang. Oh Schreck, eine Kilometer lange Autoschlange.

Ein netter Albaner sagte uns dass wir, wie die Fußgänger bis nach vorne vorbeifahren dürfen.Gesagt, gefahren…der Grund warum es so voll ist, morgen ist der Papst in Tirana, und natürlich wollen alle ihn sehen, außer uns. Albanien ist landschaftlich der absolute Hammer.

 In Shkodra haben wir uns erst mal mit der Albanischen Währung LEK eingedeckt. Shkodra ist eine Stadt in Nordalbanien. Sie liegt zwischen dem Skutarisee und den Flüssen Kir, Drin und Buna. Die Grenze zu Montenegro ist über die Straße nur 34 Kilometer entfernt Dann ging es eine traumhaft schöne Strecke am Fluss Kir entlang. Die beeindruckende Medi-Brücke über den Kir ist die größte erhaltene Steinbrücke aus der osmanischenZeit.
Überall winken uns die Albaner zu. In der Kleinstadt Burrel,

 diese liegt im Bergland Mittelalbaniens, gab es erst mal einen leckeren Kaffee und wir kamen mit einem Albaner ins Gespräch. Als er aufstand und sich verabschiedete meinte er nur, der Kaffee ist bezahlt uns er wünsche uns einen guten Aufenthalt in Albanien. Wahnsinn, wieder einmal mussten wir an unser Verhalten manchmal denken, und wie oft wir im Ausland von der Herzlichkeit und Offenheit der Menschen beeindruckt sind. Ich wünsche mir es bleibt auch bei uns etwas davon hängen.

Nach einem kurzen Regenschauer wollten wir eine weiße Route nach Elbasan nehmen. Mein erstes größeres Offroadtraining für diesen Urlaub nach der Grenzkammstrasse.

 Doch nach ca. 5km über grobe Steine und dicke Brocken stellten wir fest für heute geht hier nichts mehr. Dafür standen wir mitten auf einem genialen Zeltplatz. Klaus fuhr nochmal los Wasser holen, und während meiner
Wartezeit kamen einige Kids und unterhielten sich auf Englisch mit mir, mitten im Nichts. Ein Auto hielt und auch hier kamen wir Ruck Zuck ins Gespräch, mit Händen und Füßen uns einer der Kids übersetzte. Als Klaus zurückkam haben wir uns dann doch entschlossen zurück Richtung Burrel zu fahren, es war trotz der Holperstrecke viel zu viel Verkehr da oben. Jetzt sind wir auf einem kirchlichen Winz-Camping, unser Zelt steht direkt neben der Kirche. Warme Duschen gibt es auch, und die Nonne hat uns sogar zwei Bier vorbei gebracht. Der erste Tage in Albanien neigt sich zu Ende und wir sind schier begeistert von Land und Leuten. Wenn man bedenkt das 1997 hier ein schlimmer Bürgerkrieg geherrscht  hat beeindruckt es noch umso mehr. Alles ist freundlich, bunte Häuser, sehr sauber, wir freuen uns was wir noch alles erleben dürfen. Ich vor allem auf die Offroadpisten.


22.09.2014
Obwohl wir Gottes Segen neben unserem Zelt hatten, hatte der Wettergott kein Erbarmen. Nachts hatte es gedonnert und geblitzdingst vom Feinsten, gut das wir nicht im Gebirge genächtigt haben. Und natürlich Unmengen von Wasser von oben. Morgens dann Nebel aber es sah gar nicht so schlecht aus. Also Versuch No. 2 über die weiße Strecke (sonstige Route laut Reiseführer) von Burrel nach Elbasan übers Gebirge. Die gestern für mich so schwer anmutende Holperstrecke meistere ich noch gut, aber dann kommt erneut  der Regen und die Strecke hat alles zu bieten was ich noch nie gefahren bin. Schotter, große rutschige Steine, Fahrrillen und Pfützen vom Feinsten. Immer weiter nach oben, und wie es kommen musste,  in einer Matschkuhle machte es BUMM, und ein lautes Sch…meinerseits folgte.

 Die Terra hatte ihren ersten Bodenkontakt, gut ihr ist nichts passiert. Ein paar kleine Kampfspuren und das Hinterradbremsblicht wollte nicht mehr. Musste mit Tape fixiert werden,, das war’s.
Die die nächsten 40km, bedingt durch permanente Gewitter, waren  fahrtechnisch für mich alles andere als leicht.

Ab und an musste mein Schatzi dann beide Mopeds fahren und ich bin ein Stück gelaufen. Nach 6 Stunden kamen wir an einem Pass zu einer netten Familie.




 Hier gab es erst mal am warmen Kamin Stärkung für uns.A lles Bio-Homemade, Fladen, Joghurt, Käse und den leckeren Kaffee. Wir hatten die Wahl , och ca. 20 km bis zur Teerstraße nach Tirana, oder 50 km weiter Schotter bis Elbasan. In Folge der aktuellen Wetterlage entschieden wir uns für Tirana, rechts rum. Sehr weise Entscheidung wie sich im Nachhinein herausstellte. Neben dem das die Strecke nach Elbasan am Ende nochmals richtig fahrtechnisch zulegt, folgte ein schweres Gewitter nach dem anderen, trotz Regenkombis waren wir bis auf die Unterhosen nass. Fahren ging nur noch max. im 1sten Gang, holper holper rutsch rutsch.


 Endlich die Teerstraße, und weitere Sturzbäche kamen vom Himmel. Egal, da erste Hotel war unseres. Für € 50 komplett incl. Frühstück Luxus pur. Das ist bestimmt eines Der berühmten Mafiahotels, uns egal. Wir waren die einzigen Gäste und konnten in einem riesen Zimmer uns erst mal trocken legen. Gigantischer Ausblick auf Tirana inklusive.


 Heut Morgen weiter, sowohl mit der Fahrt als auch den Gewittern. Ich habe solche Wassermassen noch nicht gesehen. Die Straße stand in Minuten teilweise 15 cm unter Wasser, am Rand liefen riesen Bäche Richtung Tirana. Durch Tirana durch ist auch ein kleines Abenteuer, aber obwohl die Albaner sehr flott fahren gibt es selten Probleme. Da das Wetter an der Küste deutlich besser sein sollte ging es Richtung Vlore. Hier angekommen zeigte das Thermometer schlappe 30Grad  im Schatten, welch Unterschied. Kurz vor Dhermi auf dem Weg über einen super schönen Pass dürfen wir endlich mal wieder unser Zelt hinter einer Gaststätte auf der Wiese aufstellen. Das ist hier überall kein Problem, so wie auch komplett wild campen.


23.09.2014
Pedros Kaffee heute Morgen war zwar nicht ganz so lecker aber das Omelett dafür umso mehr. Heut Nacht hat es mal wieder geregnet, also doch wieder Küstenstrasse. Aber diese Küstenstrasse ist ein Genuss, Kurven satt, kaum Verkehr,  links die Berge ,rechts das Meer. Es wehte eine sehr steife Brise aber bei Himare hatten wir dann endlich wieder etwas Sonne.





 Kaum macht man in einem Ort Rast kommt man mit Einheimischen ins Gespräch, immer nett, nie aufdringlich. In Sarande scheint zwar an 300 Tagen im Jahr die Sonne, aber irgendwie hatten wir auf diese Stadt keine Lust. Ziel für heute ist Gjirokastra. Vorher aber noch einen Abstecher zum Blue Eye,eine Quelle aus der wirklich tief blaues klares Wasser sprudelt.





Gjirokastra ist eine Stadt im Süden Albaniens und Hauptort des gleichnamigen Kreises und Qarks. Sie ist Amtssitz einer Bashkia und hat 19.836 Einwohner Gjirokastra zählt seit 2005 zum UNESCO-Welterbe.

 Nebenbei macht die Motorradralley Albanien, diese ist ohne Wertung, heute hier Stopp und wir haben nette Gespräche mit einigen Fahrern gehabt. Auch diese haben unter dem vielen Regen zu leiden, von 50 Fahrern sind schon 8 wegen Aua ausgefallen.






Ach ja, in dem Gebirge vor Tirana soll es ja laut Reiseführer Bären geben, und in der Tat hatte Klaus auf unserer Tour Hinterlassenschaften dieser Tierart auf der Strecke gesehen. Neben dem Gewitter noch ein guter Grund mehr dort nicht unbedingt wild zu campen.
 
Albanien ist für uns sehr widersprüchlich, Lt. Aussagen der Reiseführer das zweit ärmste Land in Europa, wir sehen aber fast nur neue Häuser, außer natürlich in den Bergdörfern, aber selbst teilweise dort, mehr BMW, Audi und Mercedes als bei uns. Die Gespräche mit den Einheimischen zeigen auch ein großes Manko bei der Regierung, aber die einhellige Meinung, wer hier arbeitet kann gutes Geld verdienen, sich mehr als wo anders leisten und keiner muss Hunger leiden. Das ist auch das was wir so sehen. Nur einwandfrei eine falsche Meinung gibt es über die Menschen hier. Wir waren schon oft in fremden Ländern unterwegs aber so herzlich und nett wie die Menschen hier sind haben wir es noch nie erlebt. Und das gilt bis heute für alle mit denen wir in Kontakt kommen, und das sind durch das Moped fahren nicht wenige.


24.09.2014

Da liegen wir so schön bei Lady Gaga im Häuschen und was passiert abends um 21h?? Richtig, die Dame des Hauses schmeißt den Staubsauger an, so viel Dreck haben wir doch gar nicht gemacht,zzzz……………….aber nach schlappen 30 Minuten war der Spuck vorbei.
Das Frühstück war ebenfalls sehr spannend. Erst mal Kaffee kochen, dann zwei Tassen für uns, und weg war sie wieder. Zurück gab es zwei Teller mit Butter, aber alles nur nicht hetzen. Upps wieder weg, als sie wiederkam bekamen wir noch Eier und auch Brot. Summa summarum hat das Frühstück machen 30 Min gedauert, bei uns wäre der Tisch wohl in zwei Minuten gedeckt. Ach ja, als wir weg wollten mussten wir unbedingt noch ein Foto von ihr und ihrem Prospekt fürs Internet machen, vorher hat sie uns nicht das Tor geöffnet, das nenn ich mal Eigenwerbung.


 Unterwegs haben wir noch einige Ralleyteilnehmer getroffen, und natürlich einer Einladung  zum Meeting Point. Aber nach einigen Navigationsproblemen von denen haben wir uns dann doch lieber unserem GPS vertraut. Über Stock und Stein ging es eine Strecke über die Berge, und diesmal ohne Bodenkontakt für mich. Übung macht den Meister. Auf nach Berat.
 Berat ist eine der ältesten Städte Albaniens. Die am Fluss Osum gelegene Stadt hat hoch oben auf einem Berg extrem steil in dem alten Stadtteil eingemauert einen Teil mit alten Häusern, sehr sehenswer, wenn auch bei 30 Grad mit Mopedstiefeln a bisserl anstrengend.


 Von Berat aus fuhren wir dann in Richtung eines Canyon.Hier werden die Steine und Fliesen für Albanien abgebaut, rechts unter uns immer ein großer Fluss. Für schlappe 30 Euro komplett haben wir mal wieder in einem Mafia Hotel eingecheckt. Etwas Luxus gönnen wir uns.


25.09.2014
Von Corovode aus ging es den Canyon am Osum entlang.
 Die Strecke wurde dann mal wieder Offroadtraining,und diesmal leider mit ziemlich viel Pfützen.

 Bei Regen fast unterfahrbar, aber wir hatten Glück und es waren nicht ganz so viele Bodenwasserbehälter. Die Schotterstrecke geht bis Permet, auch das lokale Zentrum im südlichen Vjosatal.Unterwegs haben wir Chris, Jens und Torben getroffen mit ihren zwei KTMs und einem Jeep. Die 3 sind auf dem Weg zur Fähre in Griechenland, schön wäre ein Wiedersehen.

 Unterwegs gibt es auf dieser Streckeeinen kleinen Camping und Verpflegungsstelle, dort haben wir uns zur Stärkung einen Kaffee gegönnt. Weiter ging es ziemlich steinig und teilweise schon steil bergab. Im Permet hatte uns die Straße wieder. Von dort aus haben wir die Richtung Korca eingeschlagen. Die Straße ist voller Holperstücke und ziemlich eng, dafür aber alle 10 Meter eine Kurve. Leider fing es gegen Mittag  wieder an zu regnen, aber wir haben Glück, mitten im Nirgendwo bei Arrez ist eine traumhafte Campinganlage mit Bikers Welcome.
 Kleine Hüttchen oder Zelten, Pferde, Gänse, Katzen im Kinderwagen und Forellen im Überfluss http://www.farmasotira.com/index-en.html


Ist schon witzig wie oft wir hier in Albanien Kids am Autosteuer sehen. Auch heute wieder ein Knirps von maximal 10 Jahren fuhr durch die Gegend. Ach ja, wir wundern uns ja immer wieder über die Widersprüche aus dem was man so als Meinung hat und dem was hier so ist.Jetzt ist es klar, in den letzten vier Jahren hat Albanien und seine Bewohner einer Riesen Sprung gemacht. Viel wurde investiert und jetzt sieht man fast überall das Ergebnis. Außer in kleinen Dörfchen außerhalb, dort ist es noch sehr ärmlich und wohl so wie früher. Doch die Esel und ihre Reiter, oder diese als Lasttiere werden wohl nie aus dem Bild hier verschwinden, und das ist auch gut so. Wobei es hier wohl auch noch sehr lange viele unbefestigte Straßen bzw. Wege geben wird, so dass es immer noch lange das originale Albanien bleiben wird.



26.09.2014
Wieder mal bitter kalt auch noch ziemlich nass. Von Arrez aus in Richtung Korca. Die Strecke ist landschaftlich sehr abwechslungsreich aber man benötigt auf Grund der Strassenbeschaffenheit, was man hier so Straße nennt, doch sehr lange. In Erseka ging’s einkaufen, das Sortiment sehr übersichtlich, und außer Spaghetti konnten wir unsere Nahrungsmittel nicht aufstocken. Es schüttete wie aus Kübel aber jammern hilft nix, weiterfahren ist angesagt.
Und wie hat Panny schon gesagt, lieber beim Regen aufm Moped als bei Sonnenschein ins Büro !

 

Am Ohridsee mit seinen 358km² stürmte es heftig. Der Ohridsee, mazedonisch Ohridsko Ezero Охридско Езеро, albanisch Liqeni i Ohrit, selten auch Liqeni i Pogradecit, ist der größte See Mazedoniens, einer der größten auf der Balkanhalbinsel und einer der ältesten der Erde Auf der gesammelten Westseite steht ein Fischverkäufer nach dem anderen, und natürlich hielten sie uns die Fische genau vor die Nase. Logo aufm Moped können wir die auch gut mitnehmen.
Diese Küstenstrasse hatte es echt in sich. Dachten wir heut daran kein Offroadtraining zu fahren, hatten wir uns mächtig getäuscht. Alle paar Meter wurde der eh schon löchrige Asphalt noch von einigen 100 Meter langen unbefestigten Abschitten unterbrochen. Und diese sind genauso löchrig wie der Rest. Die heutige Wasserschlacht brachte diese Löcher zum überschwappen, leider immer direkt hinein in meine Stiefel. Aber Frau hat ja immer einen Fön im Urlaub mit, so werden, wie schon so oft in diesem Jahr Stiefel und Co trockengeföhnt am Abend.

Kurz vor der Grenze zu Mazedonien wollten wir unsere letzten LEKs in Benzin investieren. Mittlerweile hatte sich der Regen in einen waren Sturm ausgemacht, Wind von der Seite und nass,
An der Tanke hatten wir dann noch 120 kleines Geld, dafür bekamen wir zwei leckere Kaffee und durften uns aufwärmen. Gastfreundschaft pur.

Fazit Albanien: ein tolles Land mit ganz tollen Menschen. Wir hatten nicht eine negative Erfahrung gemacht,überall wurden wir herzlich angesprochen und aufgenommen. Albanien muss in den letzten Jahren einen riesen Sprung gemacht haben, wir haben kaum echte Armut gesehen, und selbst in den entlegensten Dörfern waren die Menschen glücklich und zufrieden, so wirkte es zumindest auf uns. An die Infrastruktur sollte man keinerlei Ansprüche haben, aber genau das haben wir ja gesucht, und gefunden.
Kleine Anekdote, es gibt noch rote und seit neuestem blaue Kennzeichen in Albanien. Die roten haben,,  wie bei uns die Stadt- bzw. Landkreiskennung. Da behauptet wird gewisse Landkreise können kein Autofahren haben jetzt alle blauen Kennzeichen AA…um der Diskriminierung vorzubeugen. So ein Schelm wer jetzt an OF oder GG denkt.

Bei Struga sind wir nach Mazedonien eingereist. Man merkt gleich den Unterschied zu Albanien, irgendwie fehlen die bunten Häuser, auch wenn hier ebenfalls viele Neubauten sind. Die Menschen schauen nicht so freundlich drein und es ist irgendwie eine komische Stimmung. Dafür gab es dann etwas trocken von oben und eine Strecke am Crnidrjm Fluss entlang. Dieser Fluss ist ziemlich breit und windet sich wunderschön durch ein Tal hindurch. In Dehar wollten wir Richtung Gostivar, nur leider haben wir die Abfahrt verpasst und durften eine Ehrenrunde drehen. Dadurch das Wochenmarkt war, war die Hölle los, und das durchkommen dementsprechend mühsam. Dann kamen wir auch noch an eine Hundegang, diese jagte erst mal Klaus. Normalerweise halte ich dann Abstand bis die Wuffis müde sind, und kann dann locker nachfahren. Doch diesmal weit gefehlt. Kaum war Klaus außer Reichweite nahmen sie mich aufs Korn, da hilft nur Gas geben. Leider hat ein Wuffi jetzt ziemlich Aua, er ist mir nämlich bei seinem Angriff genau unters Vorderrad gekommen, sorry.
Lt. unserer Karte sollte hier in der Nähe ein Camping sein, doch weit und breit nichts so sehen, dafür sind wir jetzt im Hotel Totto. Wieder so ein Luxushotel , zwar etwas teurer als in Albanien, aber immer noch günstiger als Camping in der Schweiz.

27.09.2014

Gut das wir so kuschelige Schlafsäcke haben, bitterkalt war die Nacht. Heut Morgen Nebel über dem Fluss, und dann zogen die Nebelbänke hoch und genauso schnell wie sie da waren, waren sie auch wieder weg. Lange Unterhosen an, dicke Socken und auf geht’s. Durch den 730 km² großen Mavrovo-Nationalpark.  Der Mavrovo-Nationalpark ist der größte der drei Nationalparks in Mazedonien. Er wurde 1949 gegründet und liegt im Nordwesten Mazedoniens, südwestlich

Eine tolle Strecke durchs Tal durch, wenn es nur nicht so bitter kalt gewesen wäre. Dazu kam dann ein mächtiger Wind auf. Richtung Tetovo weiter.Und raus aus Mazedonien rein in den Kosovo bei Feriazaj.



 Blöd ist allerdings das die grüne Versicherungskarte im Kosovo nicht gilt und wir mussten pro Fahrzeug eine Versicherung a 15 Euro lösen, und das für nur 200 km.
Aber einen Umweg wollten wir dann nicht machen. Im Ferizaj war die Hölle los, nur im Schritttempo kamen wir voran. Und leider machte hier die Terra das zweite Mal wegen Überhitzung schlapp. Kein Problem, Zwangspause direkt beim Börek-Verkäufer. Im Kosovo fühlen wir uns wieder wohler als in Mazedonien. Die Leute sind wieder freundlicher und wir kommen schnell ins Gespräch. Nach Abkühlung meiner Kleinen ging’s weiter, dachten wir! Kurz vor einem Kreisel auf einmal ein lautes Hupen und undefinierbares Tröten…und dann mitten durch den Kreisel ein Bahnübergang und eine riesige Diesellok mit Waggons fuhr durch den Ort, schade das wir die Kamera nicht so schnell zücken konnten. Im Kosovo sieht es ähnlich aus wie in Albanien, überall neue schicke Häuser, gut noch nicht alle verputzt, aber wenn verputzt dann mit schönen bunten Farben. Das hat uns auch in Albanien so gut gefallen.. Der höchste Berg in Mazedonien bei Tetovo war übrigens 2748 Meter hoch, kein Wunder das es so kalt war.

Ziel für heute Montenegro, und dem Sturm zum Trotz nahmen wir den Pass mit dem Grenzübergang bei Pec in Angriff. Dieser Pass ist 1740 Meter hoch. Es wurde immer kälter, und was macht meine Terra ?? Sie überhitzt, es darf nicht wahr sein, ich friere mir alles ab, und der Kleinen ist zu heiß, gut  sie ist eine Husky aber das muss jetzt wirklich nicht sein. Nach einer Abkühlpause war sie wieder willig, und so kamen wir heute bis nach Rozaye. Hier wird es schon um kurz nach sechs dunkel, echt komisch, hat was von Winter an sich. Auf dem Pass leuchteten die Bäume auch schon braun und die Blätter fallen in Scharen.
Ach ja, Fazit zu Mazedonien: wir haben uns nicht so richtig wohl gefühlt, begründen können wir das nicht, aber es war irgendwie komisch.
Fazit zu Kosovo, gerne jederzeit wieder. Und nun nehmen wir zum zweiten Mal in diesem Urlaub Montenegro unter die Reifen. Auf Grund der derzeitigen Temperaturen werden wir uns aber mehr Richtung Küste orientieren, anstatt wie originär geplant durchs Inland. Wir haben die letzten zwei Tage genug gefroren.


 
29.09.2014

Nach einer Nacht im Aldi, ja so hieß unser Hotel, ging es morgens, wie sollte es anders sein, eiskalt weiter. Der Abend im Aldi war super nett, wir mussten leider ganz viel Bier trinken, weil Patrone und weitere Gäste uns immer wieder einen ausgegeben haben. Mein Pinlock hat sich in Albanien verabschiedet, so musste ich bei diesem eiskalten Morgen auch noch im offenen Visier fahren. Der Pass war einfach hammerhart. Kleines putziges Sträßchen, gewunden, kalt und jap, als wenn das alles noch nicht reicht, kam auch noch Nebel dazu. Auf einmal Stopp, Nothalt.

Die Menschen heizen hier alle noch mit Holz, und das wird jetzt für den Winter gemacht. Und genau vor uns wurde erst mal ein Baum gefällt. Ruck zuck wurde er klein gemacht und weiter ging die Nebelfahrt. 1750 Meter ist der Pass hoch, als wir runter kamen wurden wir nach rechts geschickt. Gut war eh unsere Richtung, kurz danach war uns auch klar warum. Die Straße war voller Steinschlag und des Öfteren hieß es Schlangenlinien fahren. Und die linke Seite war demnach gesperrt wegen Steinschlag gesperrt.
Originär hatten wir eine gelbe Strecke geplant, was dann aber kam, unser Garmin schickte uns grau. Eine schöne kleine Strecke durch ein süßes Tälchen mit alten Häusern, alle nett zurecht gemacht, tolle Ausblicke auf die Berge. Upps auf einmal Kühe auf dem schmalen Schotterweg. Obwohl die dazugehörige Oma uns Vamos, Vamos signalisierte machten mir langsam. Eine Kuh lief nämlich mit Blick auf Klaus im Gleichschritt, und das war uns etwas ungeheuer. Nachdem Oma, Kühe und Ziegen rechts abgebogen waren ging’s etwas flotter weiter. Geniale Aussichten ließen uns immer wieder anhalten und Fotos machen, auch der ständige Zickzack ließ kaum mehr als den ersten Gang zu, und dann, als wir oben waren. Irre, wir standen mitten auf einer riesigen Hochalm. Soweit das Auge reichte kleine Hügel, grasbewachsen und kleine Finnhütten zwischendrin.

 Wir kamen nur langsam voran, so schön war es hier. ollbremsung meinerseits, ca. 60 Meter vor mir stand ein Stier, Auge in Auge. Klaus war noch gut durch gekommen, ich hatte mächtig Bammel. Zumal kurz vor mir noch ein schönes großes, breites Matschloch war. Klaus kam zu Fuß zurück, der Stier hatte uns fest im Blick. Ihn nur nicht ansehen damit wir ihn nicht reizen. Ich zu Fuß in einem großen Bogen, Klaus fuhr die Terra durch den Matsch, geschafft.Die Hochebene zog sich noch bestimmt 10 km, dann ging es langsam abwärts. Das war definitiv die genialste Strecke des ganzen Urlaubes.

In Savnik gab es nichts, ein selten trostloser Ort war unser Nachtquartier.
Heut Morgen hatte es sogar Bodenfrost, alles war weiß um uns herum. Selten so gefroren, oder doch ? Nach der ersten Auffahrt nutzen wir eine sonnige Ecke zum Frühstücken, und tauten langsam auf. Rüber ging es nach Bosnien, zwar den gleichen Grenzübergang wie auf der Hinfahrt, aber diesmal eine andere Strecke weiter.
 Und heute stand Bosnien in einem ganz anderen Licht. Wir fuhren eine angeblich gelbe Strecke, aber auch hier schmale Gässchen, tolle Landschaften, zwischendrin Schotter, und auf einmal einen tollen See vor uns. Diese Strecke hatte mit ihren weißen Steinbergen teilweise was von USA und nicht Bosnien. Solche Landschaften bei uns in den Alpen, und der Tourismus würde brennen. Langsam wurde es wirklich wärmer, und ich konnte die erste von sieben !!!!!Schichten ausziehen. Je näher wir an Kroatien kamen desto wärmer wurde es, jaaaahhhh.
 Schlangen hat es hier oben ohne Ende, ich habe mindestens zehn gezählt, eine davon leider überfahren, aber nicht von uns. Heute haben wir auch unseren ersten Wolf gesehen, er hat sich an einem toten Fuchs gelabt. Hinter der Grenze haben wir dann endlich wieder TShirt Wetter genießen, zwar in warmer Jacke und Wollsocken, den Sonnenuntergang am Meer. Wurde es in Albanien schon im sechs Uhr dunkel haben wir hier schon eine Stunde mehr.









30.09.2014
Kaffee mit Milch, Nutella Brötchen, Blick aufs Mittelmeer und angenehme Temperaturen beim Frühstück. Wie lange haben wir dies vermisst, heute wurde es endlich mal wieder war. Deshalb gönnten wir uns auch gleich zwei Kaffee und mächtig Zeit gelassen. Bis Miranva erst mal an der herrlich leeren Küstenstraße entlang, ja so machen auch mir Küstenstraßen Spaß. Dann zum Konzum. Könnt Ihr Euch noch dran erinnern? Bei uns gab’s den früher auch mal. Ein herrliches Einkaufsparadies, leckere Böreck und Schokocroissaint, mmmmmh.


Die weiße Straße entpuppte sich als asphaltiert, zwar manchmal etwas holperig, aber gut zu fahren.
Die Landschaft erinnerte mich leicht an Korsika, graue Berge mit Grün bewachsen, einfach nur schön. In einem Ort gab es eine neue Art von Humps, Kanaldeckel alle zwei Meter, und schön erhöht. Da freu ich mich doch nicht das Tomätchen mit zu haben.

 Bei Split sind wir wieder runter an die Küste, und prompt schwitzte meine Terra wieder. Zwar nicht im roten Bereich, aber mein Blick war eher auf das Thermometer als auf die Landschaft gerichtet. Ich schwitze genauso, Angstschweiß. Kurz hinter Split der erste Camping, aber zu groß und zu teuer. Jetzt sind wir an einem Nebenarm, total putzig auf einem kleinen privaten Camping. Hätte Klaus nicht das Schild gesehen, ich wäre dran vorbei gerauscht. Heut Abend gibt es zur Feier des Tages sogar einen Rose, ab in den Hafen, der liegt ganze 20 Meter von unserem Zelt entfernt.






02.10.2014
Gestern konnten wir die obere Küstenstrasse Richtung Rijeka in Kroatien fahren die uns auf dem Hinweg leider vergönnt war. So schön leer und ein Ausblick auf die permanenten Inseln im Meer.
Auch die im Kreuzworträtsel so beliebte Insel Krk haben wir gesichtet. Leider war für die nächste Nacht ein Buna angesagt. Und diesen haben wir dann auch mächtig zu spüren bekommen. Vor zwei Wochen muss er für Überflutungen gesorgt haben, so dass sogar die Wasserversorgung zwei Tage ausgefallen war. Wir hatten Glück, es war nur ein bisschen Regen, dafür stürmte es umso mehr. Das Zelt neigte sich einige Male bedrohlich, aber alles hat gehalten. Die letzten 20 km Küstenstrasse waren etwas windig. In Slowenien erwischten wir die Weinstraße Routa 620, sehr zu empfehlen.

 Und mitten in einem Slowenischen Ort waren wir auf einmal in Italien. Hier wurde es erst nervig, 1000 kleine Orte und irgendwie waren uns heute die 25 Grad im Schatten mit Innenjacke dann doch zu warm. Da wir keine aktuelle Karte haben ging es ab frei Schnauze Richtung Dolomiten. Die Terra schwitzt sich immer noch kaputt, ist aber zu mindestens die letzten zwei Tage nicht wegen Überhitzung notgestoppt worden.
Im Val Tramontina wollten wir  eigentlich auf einen Camping, diese haben alle aber schon seit vorgestern geschlossen. Und so durften wir bei einer Kneipe von einer netten Dame aus Honduras, sie ist zweit 40 Jahren in Italien, mal wieder auf der Wiese campen. So macht uns Zelten am meisten Spaß.


04.10.2014
Gestern war der Tag der Pässe, nach der Nacht auf dem Agroturismo auf dem Pass bei 33090 Tramonti di Sotto ging es Tornante um Tornante und Kurve um Kurve.

Folgende Pässe lagen auf der Route:
Passo della Mauria
Passo Trecroci
Passo Falzarego
Passo Pordio, dieser hatte alleine auf der Hochfahrt 45 Tornanti
Passo Karrer

Nachdem es schon langsam dämmerte ging es auf der Suche nach einem Camping, gar kein leichtes Erfangen.Durch den Feiertag in Deutschland war scheinbar jedes Wohnmobil in Südtirol unterwegs. Tipp, weil diesen Camping mitten im Ort findet man kaum, ist der Camping zum Guten Tropfen in 33010 Nals, Mühlgasse 14.
Heut Morgen der Horror pur.
Richtung Reschenpass eine Autoschlage, und die Husky lief permanent heiß. Also rechts ran und abkühlen, und zwar wir beide. Ich kochte mittlerweile auch vor Wut. Sobald ich stehen musste, ging das rote Lämpchen an. Und die Autoschlage nahm kein Ende. Nach dem dritten Nothalt hatte ich die Schnauze gestrichen voll. Entweder ADAC oder er einen auf Italiener machen. Ich hab die zweite Variante gewählt, und immer schön rechts oder links vorbei an der Schlage. Klaus hat hinter mir wohl des Öfteren einen Adrinalinschub bekommen wenn die Dächer der entgegenkommen LKWs immer näher kamen, aber das sieht für die Anderen immer schlimmer aus als es ist. Irgendwann löste sich die Schlange, Gott sieh Dank, auf. Und so kamen wir auch gut über den Rechenpass. Danach gab’s für mich ein schönes Deja Vue, wir sind durch die ganzen Skigebiete in denen ich früher schon war. Um die Vignettengebühr zu sparen ging’s die Arlbergroute über St. Anton, Lech, Warth und Zürs.

Und auch heute, wie sollte es auch anderes bei unserem Reisen sein, bekamen wir wieder in einen schönen Regenguss ab. Da die Terra mittlerweile zwar ziemlich warm wurde, aber noch nicht überhitzte, haben wir es weitergewagt. Wunderschön ging es durch den Bregenzer Wald, bei zwar etwas frostigen Temperaturen, aber durch die tiefstehende Sonne eine atemberaubende Kulisse.


 Hinter Isny sind wir die einzigen auf einer Zeltwiese, direkt am See, incl. eines grauen Schwans der permanent sein Hinterteil in die Luft streckt.



5.10.2014
Mein Motorrad ist ne Zicke. Auch am letzten Tag des Urlaubes gab es zwei Zwangsstopps wegen Überhitzung. Dann hatte Klaus eine Eingebung, Lüfter entlüften bei laufendem Motor (vorher haben wir es immer gemacht wenn die Kettensäge aus war). Und siehe da, auf einmal blieb die Temperatur normal und auch der Kühler kühlte nun auf beiden Seiten. Die Heimfahrt war vom Wetter her grau mit viel Hochnebel, allerdings die Strecke über die B290 und B19 angenehm zu fahren.
Und so sind wir nach 5.545 km und 9 Ländern nach 23 Tagen alle gut wieder zu Hause angekommen.