Fernweh

Fernweh

Dienstag, 2. Januar 2018

13.-15.12.2017 Paklay - Thinkeo

13.12.2017 Paklay - Sanaboury

Welch entspannender Abend am Mekong. Wir hatten es wirklich gut getroffen. Direkt gegenüber unseres Guesthouses Anasoua (oder so ähnlich) haben wir ein nettes Restaurant erwischt mit einer wunderbaren Outdoorterrasse direkt über dem Mekong. So lässt sich ein Urlaubsabend ausklingen.

M: Schatz, mein Zündschlüssel dreht sich nicht !
K: Mach bitte keine Scherze, lass mich mal
M: Er dreht sich wirklich nicht
K: Glaub ich nicht, ich komme

In voller Montour bei 26 Grad am frühen Morgen, na habt Ihr eifrigen Leser ein Deja-Vu ? Genau.....nur das es diesmal nicht das Lenkradschloß ist (das hat von Anfang an nicht funktioniert), nein es ist der Zündschlüssel der sich gar nicht dreht. OK, erst mal raus aus dem Helm, Jacke aus und mit viel Gefühl und gut zureden. Nein,  es half alles nichts. Ein netter englischsprechender Gast mit dem wir uns schon vorher unterhalten haben probierte uns WD 40 zu besorgen. Klaus fuhr mittlerweile zu der Mopedwerkstatt die wir gestern gesehen hatten und besorgte Öl, hätten wir eh zum Kette schmieren gebraucht.

Ich telefonierte zwischendrin mit Frog (so nenne ich den Freund von Jean Louis). Frog meinte Kabel durch und Kippschalter rein. Zwischenzeitlich kam Klaus mit dem Öl zurück, erst mal rein in das Schloß und einwirken lassen. Gefühlte zwei Zigaretten später = nichts nada, keine Drehung.

OK., der Laote und Klaus wieder zum Mopedladen. Der Laote übersetzte das der Mechaniker bitte mit zum Guesthouse kommen soll und den Kippschalter einbaut. Ich hatte mittlerweile entspannt meinen zweiten Kaffee.

Zurück Klaus und der Mechaniker, und siehe da ! Das Schloß wollte nicht demoliert werden. Der Schlüssel drehte sich. KLasse, nun ging es mit 1 Stunde Verspätung los. Und wieder mal der Gewissheit das es überall auf der Welt nette helfende Hände gibt.

Von Paklay ging es die 4 Richtung Sanaboury. Größenteils Asphalt, wenn man von den riesen Schlaglöchern und den vielen, upps vergessen zu teeren, Stücken absieht. Eine tolle Strecken mit permanent wechselnder Landschaft und mega vielen Kurven sowie hoch und nieder. Wir sind heute sogar mal 60 km/h gefahren, Geschwindigkeitsrausch pur.  Der Asphalt gibt hier aber nicht mehr Vertrauen her.

Die Anfahrt nach Sanaboury ist landschaftlich wirklich ein Traum, Die Stadt ist umgeben von Bergen, mitten durch fließt der Nam Houng.













14.12.2017 Sayaboury - Hongsa

Lotti knarrt zwar wie eine alte Tür aber sie akzeptiert den Zündschlüssel. Wer ist Lotti ? Ganz klar, mein Moped. Sie ist mir so ans Herz gewachsen das sie ab heute einen Namen hat.

Heute morgen ging es erst mal 70 km Dirt Road Richtung der Nam Thang 1000 Caves Area. Staub schlucken ohne Ende aber eine gigantische Landschaft. Wie viele Höhlen sich in diesen Kalksteinfelsen in dem Gebiet befinden weiß keiner so genau . Das Gebiet erstreckt sich über rund 43 km und wir fuhren durch einige kleine Dörfchen.Bis wir irgendwann in ca 20 cm dicken rotem Pudersand gelangten. Nach 2 km entschieden wir uns dann umzudrehen, das machte mir dann doch keinen Spaß mehr. Aber dieser Abstecher hat sich in jedem Fall gelohnt.

Weiter ging es über die 4a Richtung Norden. Die Strecke ist zwar größenteils asphaltiert, aber was hier so Asphalt ist sind schwarze Brocken und die Strecke ist mehr als abenteuerlich.  Unser Durchschnitt betrug auf diesen ca 100 km jedenfalls nur 24 km/h. Landschaftlich unbeschreiblich über die Berge, hoch und runter, links und rechts, alle 100 Meter eine Kurve. Gespickt mit
Schotter, verbogenem Asphalt, Sand und was das Repertoire sonst noch so hergibt. Gut das es hier nur wenig Auto und LKW Verkehr gibt. Die LKWs kühlen hier ihre Bremsen mit Wasser, das ist auch bitter nötig. Wir sind jedenfalls dick rot eingepudert und waren immer froh wenn uns kein Kollos entgegen kam. Insbesondere in den echt engen Kürvchen. Teilweise waren wir bestimmt über 900 Meter hoch, gigantisch.
Jetzt sind wir im Vilahhome Gusthouse gelandet (leider gab es im Honga Resort keinen Luxusbungalow für € 17,50 mehr) in der Bezirkshauptstadt Honga gelandet. Dieses wirklich hübsche Städtchen ist auf ca 560 Meter im Tal des Nam Khen.






















15.12.2017 Hongsa - Pakbeng - Thinkeo

Der heutige Tage hatte so alles was das Adventure Herz höher schlagen lässt zu bieten. Aber der Reihe nach. Nicht unerzählt darf der Lacher des gestrigen Abend bleiben. Wir sitzen so gemütlich vor unserem Guesthouse als ein Huhn an uns vorbei ins Haus dabbelte. Und die Treppen hoch ! Auf Stufe No. 3 machte es sich dann bequem. Und flugs kam die Hausherrin wollte das Huhn holen, das wollte aber nicht ! Und so fing ein munteres Fangen an, Huhn vorneweg Richtung Keller, Madame und Klaus (den hatte sie mittlerweile um Hilfe bebeten) hinterher. Ich hörte nur lautes Lachen und Gegacker aus dem Keller. Irgendwann ein Quitschen und Madame hatte das Huhn unsanft mit Klaus Hilfe eingefangen. So kam es wieder in sein Häuschen.

Brrr, heute morgen war es eiskalt und Nebel. Sichtweite nur so 50 Meter und das Visier beschlug permanent. Das haben wir aber anders gebucht. Erst mal ging es die 4a weiter, hoch und runter, oben hatten wir teilweise Sonne, aber unten im Nebel war es so kalt das wir dann neben den Innenjacken und langer Unterhose sogar unsere dicken Sweater rausgeholt haben.

Bei Nangeun ging die 4a in die 2W über, diese war ein aspahltierter Traum für alle Mopedfahrer. Breit , kurvig hoch und runter, yes so macht es auch mal Spaß.

Pakbeng, der Abends-Touri-XXL Ort ist einfach nur grauenvoll. Hier landen abends die Schnellboet vom Megonk, alle Touri's raus und abneppen bis diese am nächsten Morgen wieder weiterfahren. Das einzig gute an diesem wirklich hässlichen Ort war das wir Schokomuffins und ein Croissant bekommen haben.

Direkt danach  fing das Schotterherz an Richtung Houayxai an. AM Ortsende Pakbeng links hoch, nach 1000 Meter links oder rechts ? Mein Navi sagte links, ein paar Roller fuhren links, mein Schatz sagte rechts. Trotz mehrfacher Intervention meinerseits, rechts lang. Damit fing das kurze aber heftige Elend an. Steil berghoch, links rechts, tiefe Rinnen, und schwups stand ich auf einem Bergwerk und kam weder hoch noch runter. Ok, Fußbremse, erster Gang und dann ging es langsam. Klaus war sich immer noch sicher, ich nicht. Aber der Mann führt ja bekanntlich (die Eselin) an.
Und es kam wie es kommen musste, immer schmaler mit tiefen Rillen und großen Steinen ging es steil berauf. Nach 5 Minuten auf einem Plateau gab es von mir Intervention, und siehe da, wir waren falsch abgebogen ! Also rumdrehen und den ganzen Sch...wieder runter. Wer mich kennt der weiß das ich bergabfahren hasse, bin noch nicht mal den Broken runter gefahren. Und musste Klaus an den heikelsten Stellen mal wieder Chauffeur für mein Moped spielen. Strafe muß sein.

Was dann auch dem richtig Weg folgte waren 80 km feinste Dirtroad . Toller Schotter, auch mal etwas Sand aber alles harmlos. Wir fuhren bis auf 1465 Meter hoch. Und hier oben ist das wirklich arme Laos zu sehen. Hatten wir doch die letzten Tage immer noch das Gefühl das es den Menschen in den Orten halbwegs gut geht, hier oben in den Bergen ist Armut pur. Aber alle Kinder winkten uns zu und die Erwachsenen haben immer ein Lächeln auf dem Gesicht.Endlich wurde es auch wieder wärmer.

Kurz vor unsrem heutigen Etappenende haben wir auf der Road noch einen netten Lehrer kennengelernt. Er lehrt Englisch hier an der Schule. Und freute sich riesig mit uns mal sein Englisch live testen zu können, wir bleiben in Kontakt.

Thinkeo glänz voller Hässlichkeit, aber es hilft nichts, hier müssen wir Rast machen. Das erste Guesthouse ging gar nicht, bei dem zweiten ging es gerade so. Und der Wirt ist ein echtes A..... Sorry, aber für diese dreckige Bruchbude fast das selbe Geld zu verlangen was wir sonst bezahlt haben ärgert mich masslos. Nur leider haben wir hier keine Wahl als das Dreckloch zu nehmen.

Positiv war dann der Gang durch den Ort, in einer kleinen Seitenstrasse haben wir eine nette Garküche gefunden. Und die Dame hat sich wirklich bemüht, und die Nudelsuppe war ein Traum. Jetzt noch zwei Beerlao und dann werden wir hoffentlich halbwegs gut die Nacht verbringen. Wir hatten bis dato mehr als Glück mit unseren Unterkünften und die Mopeds stehen sicher, das ist das Wichtigste.

PS: Schiefes Waschbecken, Wasser läuft dann direkt auf den Boden. Kein Warmwasser und die Handtücher nehmen wir auch nicht




























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